Deine Probestunde – nutze diesen Moment!

Die Arbeit als Klavierlehrerin  ist für mich der schönste Job der Welt – und doch kann sie auch ermüdend und frustrierend sein!

Ich denke da an nervige Momente mit Schülereltern. Kleine Situationen mit einzelnen Schülern/Eltern, die nach und nach zu einem dicken Knoten im Bauch werden. Und dich immer wieder, auch in der Freizeit, beschäftigen.

Das hast du bestimmt schon einmal erlebt, oder?

Ganz lässt sich das nicht verhindert, wir arbeiten schließlich mit Menschen. Doch dein Verhalten in der Probestunde kann so einiges für die Zukunft beitragen.

Bisher dachte ich immer, dass das Interesse des Schülers und die Qualität meiner pädagogischen Arbeit die entscheidenden Punkte für einen erfolgreichen Klavierunterricht sind.

Doch ich habe die Feststellung gemacht, dass der Unterricht auch von einigen äußeren Faktoren gefördert oder eben gebremst wird. Damit meine ich pünktlich gezahltes Honorar, gekürzte Fingernägel, abgesagte Stunden und vieles mehr.

Es geht um ein nettes Miteinander, aber auch um deine Zufriedenheit und Motivation im Unterrichtsalltag.

Und da legst du bereits in der Probestunde den Grundstein!

Die Probestunde

In der Probestunde darf dein potentieller Schüler das Instrument ausprobieren, doch es geht auch darum, dich als Lehrerpersönlichkeit und deine Konditionen kennenzulernen.

Ein erster Austausch mit den Eltern zeigt, ob Sympathie aber auch ähnliche Vorstellungen und Ziele vorhanden sind.

Und vor allem solltest du deinen Unterrichtsvertrag und deine Regeln vorstellen.

Regeln?

Oh ja! In diesem Moment sind die Schülereltern besonders offen und aufnahmebereit. Sie sind am Ablauf interessiert und sind für deine Informationen und Tipps sehr dankbar.

Nutze diesen Moment der Offenheit!

Dies bespreche ich in der Probestunde:

Erstens den Unterrichtsvertrag und seine Besonderheiten. Gaaanz wichtig ist der Satz: „Wenn Sie die Stunde aus Krankheit oder anderen Terminen absagen, muss ich sie leider trotzdem berechnet. Wir haben einen Termin abgesprochen, den ich von meiner Seite exklusiv für ihr Kind freihalte.“

Ich hoffe natürlich, dass dies auch so in deinem Vertrag steht! Und du es auch umsetzt. Es geht hier letztendlich um deine Freizeit – die auch wichtig für deine Gesundheit und Motivation ist.

Zweitens eine Unterrichtsinformation mit Tipps und notwendigen Maßnahmen, damit deine Stunden auch gut laufen können.

Jeder hat hier andere Vorlieben und du solltest das für dich passend formulieren. Als Beispiele sind hier Tipps und Regeln für meinen Unterricht.

Tipps zum Klavierstart

  • kurze Fingernägel (für die Fingerhaltung)
  • pünktlich und mit allen Noten plus Hausaufgabenheft
  • regelmäßiges Üben (mind. 4x pro Woche, am besten sofort am Tag nach der Stunde, nach Anleitung durch das Hausaufgabenheft)
  • Unterstützung der Eltern (die Eltern sind bis mind. bis zum 9. Lebensjahr im Unterricht dabei und können zu Hause helfen, generell sollten sie an das Üben erinnern, bei Schwierigkeiten ermutigen, Anteil nehmen und natürlich Gelungenes loben)
  • ausreichend Unterrichtszeit (Aufstocken von 30 auf 45 Minuten ab dem zweiten Schuljahr)
  • regelmäßiges Stimmen des Instrumentes (einmal jährlich)

Wie findest du deine eigenen Regeln und Tipps?

Schau, was dich in den letzten Wochen und Monaten besonders genervt oder auch ausgebremst hat. Welche Schwierigkeiten traten mit Schülern oder Eltern auf?

DAS  solltest du  in der Probestunde besprechen und es gehört in deine Unterrichtsinformation.

Schriftlich wirkt besser als mündlich!

Nimm dir die Zeit, deine Punkte aufzuschreiben und überreiche sie (in aller Regel) der Mutter. Dadurch bekommen sie mehr Gewicht und die Wahrscheinlichkeit, dass sie beachtet werden, steigt!

Es wird nicht immer alles im Unterricht glatt laufen. Doch die Rahmenbedingungen  sind von vornherein bekannt und es reicht dann hoffentlich eine kleine Erinnerung. Besser, als wenn du dich immer wieder ärgerst, ohne dass der Schüler/ die Eltern überhaupt wissen was sie falsch machen.

Damit hilfst du vor allem deinen Schülern, denn sie haben von allen Seiten die bestmögliche Unterstützung verdient.

Und übrigens…

Wenn ich ganz ehrlich bin, schaue ich mir in der Probestunde vor allem die Mutter an.

Wie organisiert wirkt sie?

Hat Sie Zeit und möchte mit ihrem Kind üben oder es zumindest daran erinnern?

Welchen Erziehungsstil hat sie?

Die Mutter ist der Schlüssel. Mit dem Kind komme ich eigentlich immer klar…

Welche Regeln findest du für deinen Unterricht wichtig? Teile sie gerne mit uns in den Kommentaren!

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