Proaktiver Klavierunterricht

Lange Zeit habe ich nach dem richtigen Wort gesucht, dass meinen Unterrichtsstil am besten beschreibt. Hier auf dem Blog habe ich immer von „modernem“ Klavierunterricht geschrieben, doch richtig aussagekräftig fand ich das nie.

Und dann war der Begriff plötzlich da: Ich mache einen proaktiven Klavierunterricht.

Proaktiv verhalten wir uns zum Beispiel, wenn wir beim Klavierspielen den Lagenwechsel der linken Hand rechtzeitig vorbereiten. So können wir ohne Unterbrechung des Spielflusses weiterspielen.

Ich handle aktiv, so dass ich später nicht reagieren muss, nachdem etwas passiert ist.

Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt sind zum Beispiel auch proaktiv.

Schon vor einigen Jahren habe ich im Artikel „Moderne Klavierpädagogik – was das für mich bedeutet“ über meine Einstellung geschrieben und einen proaktiven Ansatz erwähnt. Ich denke im Wandel der Zeit und der Gesellschaft ist der proaktive Unterricht eine idealer Weg um unsere Kunst erfolgreich weitergeben zu können.

Doch wie genau sieht proaktiver Unterricht aus?

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Klaviernoten: Motivierende Stücke von Jennifer Eklund

Du suchst tolle, motivierende Stücke für deine Klavierschüler*innen? In diesem Artikel stelle ich dir einige Stücke von Jennifer Eklund vor, die ich als zeitlose Popmusik beschreiben würde. Immerhin funktionieren sie bei mir schon seit über zehn Jahren.

Die leichteren Stücke klingen poppig, manchmal jazzig oder lyrisch und funktionieren sowohl mit Jungs, Mädchen oder Erwachsenen richtig gut. Die schweren Kompositionen sind lyrischer und wahrscheinlich eher nur für Mädchen interessant.

Die Komponistin, Jennifer Eklund, ist amerikanische Klavierpädagogin, Komponistin und Arrangeurin, die im Eigenverlag ihre Methoden und Kompositionen und zusätzlich weitere komponierende Klavierkolleg*innen veröffentlicht.

Die Stücke von Jennifer Eklund klingen wirklich toll und sind eine optimale Rhythmusschulung für Synkopen und poppigen Rhythmus-Mustern, die häufig wiederholt und damit gut verinnerlicht werden können. 

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Unser Weg als Klavierlehrer*innen

Wenn ich im Austausch mit Kolleg*innen bin, begegnet mir immer wieder die Angst, etwas falsch zu machen. Ich kenne dieses Gefühl gut, auch mein Diplom in Musikpädagogik konnte es nicht verhindern.

In diesem Artikel möchte ich einen Blick hinter die Kulissen geben und erzählen, wie ich meine Entwicklung als Klavierlehrerin empfunden habe. Am Ende findest du fünf Tipps, die mir auf meinem Weg geholfen haben.

Ich fände es ganz toll, wenn weitere erfahrene Lehrer*innen etwas von ihrem Weg in den Kommentaren erzählen könnten. Oder einen weiteren hilfreichen Tipp teilen würden.

Und um meine wichtigste Botschaft vorwegzunehmen: Es ist ok und völlig normal, dass wir als Lehrer*innen Fehler machen.

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Instrumentalunterricht richtig planen – Teil 1: Evaluationen

Wie entwickeln sich meine Schüler*innen? Wann hat meine Schülerin das letzte Mal mit Pedal gespielt? Welche Fingerübungen hat Schüler X als letztes gespielt?

Das sind Fragen, über die du früher oder später nachdenkst, wenn du deine Schüler*innen gut unterrichten möchtest.

Gut unterrichten“ heißt für mich (neben einigen anderen Dingen), dass ich einen guten Überblick über bisherige Ergebnisse habe und dann damit die Fähigkeiten meiner Schüler*innen weiterentwickeln kann. Dazu gehört die Literaturauswahl, aber auch Fähigkeiten wie zum Beispiel die Lesefähigkeit, das Rhythmusgefühl oder die Übegewohnheiten weiter aufzubauen.

Aber – wie gelingt es uns, den Überblick über die einzelnen Schüler*innen zu behalten?

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Die 40 Piece Challenge und was wir davon mitnehmen können

Wie viele Stücke spielen unsere Schüler*innen wohl in einem Schuljahr? Je schwerer die Kompositionen werden, desto länger sind unsere Schüler*innen damit beschäftigt und die Anzahl der gelernten Stücke nimmt stetig ab.

Wie motivierend ist das für Schüler*innen?

Und wie sinnvoll erleben wir das als Lehrer*innen?

Um die Anzahl der gelernten Stücke im Auge zu haben, schreibe ich diese seit einigen Jahren mit meinen Schüler*innen auf. Ein toller Moment, um zu sehen, wie eigentlich der Stand der Dinge ist und um über neue Literatur und Schülerwünsche zu sprechen. Mehr dazu findest du im Artikel über die gelernten Stücke und mehr Motivation für fortgeschrittene Schüler.

Oft wird aber dabei sichtbar, wie wenig Stücke unsere Schüler*innen eigentlich spielen. Das ist bei mir nicht anders und seit etwa zwei Jahren versuche ich etwas dagegen zu steuern.

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Jahresrückblick 2024: Was dieses Jahr echt schwer war

Unglaublich, wie viel in einem Jahr passiert und wieviel davon schon wieder vergessen ist. Bis das man sich mit den Ereignissen der letzten Monate beschäftigt… Herzlich willkommen zu meinem Jahresrückblick 2024!

Ich bin mit den letzten Monaten absolut zufrieden. Es gab mehr Höhen als Tiefen und dafür bin ich dankbar. Ich meine, dass ich langsam dazu lerne und mir etwas mehr Pausen und Pufferzeiten gönne. Das fällt mir inzwischen leichter, gerade wenn es mir nicht gut geht. 2024 habe ich leider unglaublich oft Migräne gehabt…

Ein Thema hat mich auch in diesem Jahr ganz besonders beschäftigt und herausgefordert: Klavierlehrerin und gleichzeitig Mama sein.

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Intervalle als Aktionsthema

Wie bekomme ich mehr Musiktheorie in die Unterrichtsstunde? Meine Antwort lautet: Mach doch eine Aktion daraus!

Suche dir ein Thema, wie zum Beispiel Notenlesen, Rhythmus/ Notenwerte, Intervalle oder Dreiklänge und Umkehrungen aus und behandle es mit all deinen Schülern gleichzeitig.

Dies ist eine richtig gute Lösung um mehr Theorie, aber auch mehr Musikgeschichte oder Kreativität in unseren Unterricht zu bringen.

Da du das Thema mit allen Schülern im gleichen Zeitraum behandelst, ist es außerdem für dich einfacher es vorzubereiten und auch durchzuführen.

Heute möchte ich anhand der Intervalle zeigen, wie ich dieses Aktionsthema konkret plane, vorbereite und umsetze. Einen allgemeinen Artikel, in dem du weitere Informationen und mögliche Themen finden kannst, findest du hier.

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Wenn Schüler wenig üben

Wenn Schüler wenig Klavier üben

„Ich konnte nicht so viel üben, weil…“ ist ein Satz, den wir Klavierlehrer*innen nicht gern hören. Fleißige Schüler unterrichten ist einfach – aber wie verhalten wir uns am besten, wenn das Üben zu kurz kam? Oder dies regelmäßig zu wenig ist?

In diesem Artikel möchte ich meine Erfahrungen teilen, wie ich schlecht übende Schüler*innen wieder auf Kurs bringe. Und auch darüber schreiben, was meiner Meinung nach völlig unproduktiv und auch verletzend sein kann.

Vorab möchte ich ganz klar sagen, dass Üben ein ganz wichtiger und notwendiger Teil für einen erfolgreichen Instrumentalunterricht ist. Lernen gelingt durch Wiederholung und dies ist ein Naturgesetz. So funktioniert das menschliche Gehirn.

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Aufregend – die Probestunde am Klavier

Kind mit Zöpfen am Klavier

Egal wie viele Probestunden ich in meinem Leben schon gegeben habe – es ist und bleibt ein aufregender Termin. Ich überlege dann, was es wohl für ein Kind und eine Familie sein wird. Ob sie sich für das Klavier (und mich) entscheiden werden und wie dann wohl unser gemeinsamer Weg aussehen wird. Kennst du das?

Jeder Schüler oder Schülerin ist eine neue Reise. Spannend!

Völlig klar hingegen ist das, was inhaltlich in der Probestunde passieren wird. Da ich dies genau weiß, kann ich mich dann ganz auf das Kind konzentrieren.

Aber das war nicht immer so und es kommt auch nicht von allein. Ich habe viel geplant, getestet und reflektiert, so dass ich nun genau weiß, was mir in dieser Situation wichtig ist.

In diesem Artikel erfährst du, welche Ziele die Probestunde hat, was ich für Aktivitäten mache, was ich nicht tue und wie du deine eigene perfekte Probestunde entwickeln kannst. Einiges ist auch auf Erwachsene übertragbar, doch besonders die Aktivitäten, die ich beschreibe, beziehen sich auf Probestunden mit Kindern etwa im Alter zwischen fünf und zehn Jahren.

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Schwierige Stellen üben

schwierige Stellen am Klavier üben

Schwierige Stellen finden sich eigentlich in allen Klavierstücken, die wir unterrichten. Bei mir heißen sie oft auch Sternchenstellen. Das klingt einfach positiver. Mit Sicherheit weißt du auch, wie wichtig es ist, dass unsere Schüler*innen diese schwierigen Stellen gezielt und konzentriert lernen und wie du dies mit ihnen üben kannst.

Doch mir ist neulich bewusst geworden, dass ich meine Übe-Strategie für schwierige Stellen nicht so konsequent einsetzte, wie ich es eigentlich für richtig empfinde.

Denn so wirkungsvoll diese Strategie auch ist, sie braucht einiges an Zeit und auch an Konzentration. Und es gehört eine große Portion Überwindung dazu!

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Überfordert durch ein zu schweres Stück – was du tun kannst

Ist es dir schon einmal passiert, dass du einen Schüler durch ein viel zu schweres Stück überfordert hast? Das du plötzlich in der Stunde gemerkt hast, dass er oder sie den Herausforderungen noch gar nicht gewachsen war?

Ich habe das schon mehrfach erlebt. Das war jedes Mal ein Schock und mir richtig unangenehm.

Doch es passiert, denn wir lernen vieles im Unterricht erst durch Erfahrungen. Wir können nicht immer alle Hürden in neuen Stücken sehen, weil wir ihnen vielleicht noch gar nicht begegnet sind. Deshalb sind du und ich noch lange nicht schlechte Klavierlehrer.

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Auswendiglernen im Klavierunterricht – aber wie?

Wie häufig lernen deine Schüler*innen ihre Stücke auswendig? Für viele von uns ist es ganz normal, dass ihre Schüler im Unterricht oder Konzert ohne Noten spielen. Und andere wiederum kämpfen selber damit, finden es vielleicht nicht so wichtig oder haben das Gefühl, dass sie nicht die richtigen Schüler dafür haben.

Hast du schon einmal von „Rote Pieces“ gehört? Das sind Stücke, die speziell zum auswendig lernen komponiert wurden. Dank vieler Muster und Wiederholungen sind sie gut zu merken und bieten besonders für Anfänger eine tolle Ergänzung zu den Stücken in den Klavierschulen.

In diesem Artikel erfährst du, welche Vorteile das Auswendigspielen hat, wie ich vorgehe, wenn ich ein Stück auswendig unterrichte und außerdem eine umfangreiche Liste mit Stücken, die sich für den Einstieg besonders gut eignen.

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Den Fingersatz einhalten: Bewährte Tipps für den Klavierunterricht

Bewährte Tipps für den Fingersatz im Klavierunterricht

Das Einhalten des Fingersatzes ist ein wichtiger Baustein für ein gutes Klavierspiel. Unsere Schüler kommen je nach Fähigkeiten unterschiedlich gut damit klar. In diesem Artikel erfährst du meine 5 bewährten Fingersatz-Tipps, die zu mehr Bewusstsein und Selbständigkeit unserer Schüler anregen. Langfristig wirst du so viel weniger Zeit mit dem Korrigieren von Fehlern benötigen.

Die Fähigkeit einen Fingersatz umsetzen zu können, sollte mit zunehmender Schwierigkeit der Literatur steigen. Doch immer wieder passiert es, dass Schüler entsprechende Anmerkungen ignorieren. Teilweise ist es Sorglosigkeit oder Selbstüberschätzung, manchmal spüre ich auch eine Prise Auflehnung, doch oft ist es einfach auch Unwissenheit.

Wie du sichere Grundlagen für das Einhalten des Fingersatzes legst und die Selbständigkeit deiner Schüler fördern kannst, erfährst du in diesem Artikel.

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Die beliebtesten Artikel aus 2023

Inzwischen befinden sich einige Artikel und Themen auf meinem Blog. Da schaue ich gerne nach, welche Artikel in 2023 am beliebtesten waren. Letztes Jahr ist eine richtig gute Mischung entstanden und ich möchte dir alle Artikel kurz vorstellen. Nicht jedes Thema wird für dich interessant sein, du kannst entscheiden, ob du weiterlesen möchtest oder nicht.

Viel Freude beim Stöbern!

1. Ti und ta – warum die Rhythmussprache so hilfreich ist

Der Artikel über die Rhythmussprache ist mit riesigem Abstand der beliebteste Artikel seit Jahren. Ich habe ihn Anfang 2020 geschrieben, nachdem ich die Rhythmussilben mehrere Jahre zuvor im Unterricht getestet hatte und hier und da auf einige Hürden gestoßen war.

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Jahresrückblick 2023: Achtsam gewachsen

Mein Jahr ist anders gelaufen als gedacht oder geplant. Als ich nun mit dem Schreiben meines Jahresrückblicks 2023 startete, kam die Unsicherheit. Worüber soll ich schreiben? Was habe ich an Projekten und Ergebnissen vorzuweisen? Lohnt sich das überhaupt? Doch ich bin drangeblieben und war dann überrascht, dass es ein richtig gutes Jahr war!

Mein Jahresmotto war „Achtsam ins nächste Level“. Und wie ich am 1. Januar auf Instagram schrieb: „Es geht nicht um höher-schneller-weiter, sondern ich spüre, dass ich im Wachstum bin.“ Ich war glücklich, dass meine Lernlust – und vor allem die Kapazitäten dafür – zurückkamen. Ich hatte mir einen Onlinekurs gekauft und wollte Produkte und Aktionen umsetzten. Dazu stand die Einschulung unserer Tochter an. Alles irgendwie eine Stufe weiter, dachte ich. Doch das wollte ich achtsam angehen, immer die Bedürfnisse von meiner Familie und mir im Blick. Schließlich hatte ich gerade erst gelernt, dass ich hochsensibel bin und vieles anders wahrnehme.

Dann kamen die Situationen, die meine Pläne immer wieder ausbremsten. Der Personalmangel in der Kita brachte alles regelmäßig durcheinander. Angeschleppte Infekte wurden von jedem Familienmitglied mitgenommen. Irgendwas war immer.

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