6 starke Gründe für die Unterrichtsplanung

Warum Instrumentalunterricht planen?

Musst du ein Planungsfreak sein, um deinen Unterricht vorzubereiten? Kostet es nicht unglaublich viel Zeit? Und bringt es wirklich etwas? Schließlich kann man nie vorhersehen wie die Stunden laufen werden, oder?

Findest du dich hier wieder?

  • Du überlegst, wie du deinen Schülern wichtige Fähigkeiten vermitteln möchtest und was sie lernen sollen.
  • Du bist ständig auf der Suche nach tollen, motivierenden Stücken. Immer wieder spielst du stundenlang Stücke durch, oft ohne wirkliche Ergebnisse.
  • Du suchst nach Ideen die Musiktheorie unterhaltsam und motivierend unterzukriegen.
  • Du recherchierst nach guten Technikübungen oder wie du mit deinen Schülern improvisieren kannst.

Du möchtest bestimmt guten Unterricht geben und hast Ziele, die du erreichen möchtest. Immer wieder machst du dir Gedanken über deine Schüler, damit du sie optimal fördern kannst.

Aber so richtig alles planen? Und wie?

In diesem Artikel erfährst du sechs starke Gründe, warum sich die Unterrichtsplanung lohnt. Nein, du musst Pläne schmieden nicht lieben und wenn du ein paar Punkte beachtest, kostet es auch nicht viel Zeit. Und ja, es bringt eine Menge – wenn du flexibel planst.

Abgesehen von meinem leidenschaftlichen Plädoyer für die Stundenvorbereitung kannst du bestimmt einige Tipps entdecken. Falls du mehr Informationen suchst, stelle ich dir zum Schluss kurz meinen Selbstlernkurs „Der rote Faden für deinen Klavierunterricht“ vor.

1. Die Unterrichtsplanung schenkt dir Zeit.

Und zwar vor und während deines Unterrichts. Aber wie spart es Zeit, wenn es doch Zeit kostet?

Wichtig ist, dass du deine Zeit sinnvoll einsetzt und es möglichst einfach hälst:

  • Versuche alles nur einmal zu durchdenken, das spart dir die vielen Grübeleien. Schreibe dir alles zum späteren Nachschlagen auf.
  • Nimm dir alle paar Monate Zeit für eine grobe Planung. Suche neue Stücke aus und streiche andere, die nicht mehr passen. Alles was du planst ist flexibel, aber es gibt dir eine Richtung.
  • Bereite alle Stunden der Woche in einem Rutsch vor und spare so neben der Zeit auch Konzentration. Nach Unterbrechungen brauchen wir nämlich einige Minuten (ich meine es sind bis zu 20 Minuten) bis das wir wieder im Thema ist.

Vielleicht machst du aber gar keine Vorbereitung.

Es kommt doch eh immer anders als man denkt… Auf jeden Fall!

Doch mit einem griffbereiten roten Faden wirft dich das nicht aus der Bahn.

Wie zufrieden bist du mit dem Ablauf und Ergebnissen deiner Stunden? Meinst du, dass du die kostbare Unterrichtszeit gut einsetzt?

Und wie viel Zeit brauchst du um „im Thema“ und bei deinem Schüler angekommen zu sein? Wie viele Minuten vergehen durch deine Rückfragen?

Ich plane nicht nur meine Stunden, sondern ich dokumentiere sie auch. Anhand meiner Unterlagen sehe ich was letzte Woche besprochen wurde, kann sofort daran anknüpfen, gezielt Fragen stellen und mich zum Fortschritt des Schülers äußern.

Und wie viele kostbare Unterrichtsminuten bist du am Blättern und überlegst welches das nächste Stück werden könnte?

Mit der Unterrichtsplanung hast du die möglichen nächsten Stücke sichtbar vor dir und kannst daraus auswählen. Die Möglichkeit deinem Schüler gezielt Stücke vorzuspielen und vorzustellen bleibt natürlich.

2. Das Planen reduziert Stress.

Gehst du kurz vor Beginn deines Unterrichtstages die Stunden schnell durch und sprintest noch einmal an dein Notenregal, um ein Heft zu suchen?

Spielst du schnell nochmal ein paar Stücke durch, um das richtige zu finden?

Stehst du unter der Dusche und überdenkst du die Situation mit einem Schüler?

Unter Zeitdruck vorbereiten ist wirklich stressig. Ob du an alle und alles gedacht hast, erfährt du dann im Laufe deines Unterrichtstages. Wie fühlst du dich damit?

Wie wäre es, wenn deine Unterrichtsplanung fertig vorbereitet und griffbereit auf dich wartet, weil du zum Anfang der Woche bereits alle Stunden durchgegangen bist?

Vielleicht denkst du auch, dass du dir alles merken kannst. Alles was du mit deinen Schülern in der letzten Stunde besprochen hast? Welche Ideen für neue Stücke oder Übungen du hattest? Die Wunschstücke deiner Schüler? Welche Stücke sie davor gespielt haben? Verwechselst du nie deine Schüler, beziehungsweise das, was du mit ihnen besprochen hast?

Also ich bin froh über alles, was ich mir nicht merken muss. Meine Unterrichtsnotizen nehmen mir den Stress mich an alles erinnern zu müssen.

3. Eine gute Vorbereitung nimmt dir Angst vor Fehlern.

Hast du schon mal ein zu schweres Stück vorgeschlagen? Das ist gar nicht so einfach da wieder raus zu kommen. Und es kann den Schüler ordentlich verunsichern und demotivieren.

Also versuchst du nur „gute“ und „richtige“ Stücke zu finden. Du grübelst über Stücke. Vielleicht sogar unter der Dusche, beim Kochen oder Spazieren. (Ich denke viel beim Duschen…)

Du bist unsicher was das Richtige ist und investierst Energie, doch findest du auch eine gute Antwort?

Nimm dir bewusst Ruhe deine Stunden durchzugehen, in deinen Unterlagen nachzuschlagen, zu recherchieren und dann Lösungen zu finden. Mit Abstand, nicht zwischendurch im Alltag und auch nicht während des Unterrichts.

Und wenn du noch nicht so viel Erfahrung haben solltest, kann dir die Unterrichtsplanung enorm dabei helfen dich sicherer als Lehrer zu fühlen.

Gründe für die Unterrichtsplanung

4. Die Unterrichtsplanung hilft dir dein Material bewusster einzusetzen.

Schaue dir deine Hefte und vor allem deine Lieblingsmethode(n) für die Anfänger genau an.

Analysiere und durchdenke sie. Was kommt wann? Wie ist das erklärt? Finde ich das so sinnvoll? Du kannst die Inhalte für deine Art zu unterrichten strukturieren und für einen sinnvollen Aufbau sorgen.

Das ist sehr wichtig, damit sie motiviert am Ball bleiben. Zu große Sprünge oder zu viel neue Dinge auf einmal können Anfänger enorm verunsichern.

Untersuche auch deine Literatur für fortgeschrittene Schüler. Was für Schwierigkeiten verstecken sich darin? Welches Stück ist davor/danach geeignet? Notiere, teste und ändere diese Informationen. So kannst du auf deine Erfahrungen zurückgreifen und bewusst entscheiden welches Heft, welcher Komponist oder welche Stücke gerade am besten passen.

5. Durch die Stundenvorbereitung kannst du dich auf deinen Schüler konzentrieren.

Durch deine Notizen bemerkst du welche Übeerfolge dein Schüler im Laufe der Woche erreicht hat. Du kannst gezielt loben, was deinem Schüler eine viel bessere Rückmeldung als ein allgemein gehaltenes Lob gibt. Er merkt, dass du seine Fortschritte verfolgst und motivierst ihn am Ball zu bleiben.

Außerdem weißt du, welche neuen Stücke zur Auswahl stehen und musst nicht erst in der Stunde anfangen zu suchen. Du kannst dich ganz auf deinen Schüler konzentrieren, da du nicht von vielen anderen Überlegungen abgelenkt wirst.

6. Du verbesserst kontinuierlich deinen Unterricht.

In dem Moment, wo du deine Stunden durchdenkst, bewusste Entscheidungen triffst und die Entwicklung deiner Schüler dokumentierst lernst du eine Menge über das Unterrichten.

Diese Achtsamkeit kombiniert mit spontanen und intuitiven Erläuterungen, Erklärungen und Übungen sorgt für einen professionellen und schülerorientierten Unterricht.

Wie kann so eine Unterrichtsplanung genau aussehen und ablaufen?

Ich hoffe du konntest einige Anregungen aus dem Artikel mitnehmen. Vielleicht hast du dich aber auch beim Lesen gefragt, wie ich denn jetzt genau plane?

Da kann ich helfen, denn nun gibt es einen Selbstlernkurs mit Videos, Dateien und Arbeitsabläufen. Darin zeige ich mein System und zwei Methoden, wie du planen kannst. „Der rote Faden für deinen Klavierunterricht“ zeigt dir Schritt für Schritt wie du deine Unterrichtsliteratur vorbereitest, deine Stunden planst und dokumentierst. Mehr erfährst du auf der Kursseite vom roten Faden und mit einem Klick auf das Bild kannst du dir das Willkommensvideo anschauen.

Meine Planungsmethode hat übrigens nichts mit der minutiösen Planung von Lehrproben gemeinsam – ich bin eine sehr flexible Planerin und nichts ist in Stein gemeißelt. Durch die Planung behalte ich aber immer den roten Faden und die Möglichkeiten im Blick.

Falls du dir noch unsicher bist oder Fragen hast, kannst du hier gern ein kostenloses Kennenlerngespräch buchen.

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2 Kommentare

  1. Hallo Frau Busch!

    Ich fande diesen Artikel sehr interessant. Als Klavierlehrer habe ich immer gedacht, dass die Unterrichtsplannung ein notwendige Teil des Klavierunterricht wäre aber habe auch die Zahl verloren von wieviel mal ich es versucht habe mich zu organisieren.
    Ich hoffe, dass ich in die kommende Monate Ihre „Fadenkurs“ anfangen kann.
    Mit freundlichen kollegialen Grüßen,
    Adriano Ferreira

    1. Lieber Adriano,

      vielen Dank für deinen Kommentar und es freut mich, dass mein Artikel interessant war.

      Ja, es ist nicht leicht, den Unterricht zu planen. Es gibt so viele andere Dinge, die uns in unserem Bereich beschäftigen und die auch spannender sind. Ich habe jahrelang probiert und verworfen, bis das ich mein System gefunden hatte. Wichtig ist, dass der rote Faden hilft, aber nicht einschränkt und das neue Erfahrungen jederzeit eingebaut werden können und nicht verloren gehen.

      Liebe kollegiale Grüße zurück!
      Carina

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