Stundenprotokoll im Klavierunterricht führen

Auf Papier: Stundenprotokoll und Planung im Klavierunterricht

Warum ich ein Stundenprotokoll führe? Mit meinem Stundenprotokoll habe ich alles im Blick und bin immer gut vorbereitet. Ich kannst nahtlos an die letzte Stunde anknüpfen und verliere keine kostbare Unterrichtszeit. Besonders praktisch ist es, wenn ich nach einer Krankheit die Stunden fortführen möchte – ich finde alles, was ich wissen muss und habe nichts vergessen.

In diesem Artikel möchte ich dir zeigen wie ein Unterrichtsprotokoll aussehen kann und was du dokumentieren kannst. Alles auf einem einzigen Blatt pro Schüler – alles immer im Blick.

Weiter unten findest du eine Vorlage, die du in Google Docs abspeichern, selbst bearbeiten und dann nutzen kannst.  

Du denkst jetzt bestimmt, dass dies sehr aufwändig ist, doch ich benötige nur etwa 3 Minuten pro Schüler und Woche. Ich mache die Unterrichtsplanung für alle Stunden in einem Schwung. Dabei ergänze ich meine Unterrichtsnotizen, überlege was ich in den Stunden machen möchte und schreibe die neuen Übe-Listen. Suche ich gerade neue Stücke oder besser ein neues Heft für einen bestimmten Schüler, kommt diese Zeit natürlich noch dazu. Aber das passiert nicht ständig.

Ja, ich gebe zu, dass ich gerne Plane. Und es ist ok, wenn du das nicht so gerne tust. Ich teile heute meinen Prozess um einen Einblick zu geben, vielleicht möchtest du daraus ja deine eigene, vereinfachte Protokollversion entwickeln.

Ich glaube fest daran, dass dieses Protokollieren meine Vorbereitung verkürzt und erleichtert und meinen Unterricht besser macht.

Die vorbereitete, doppelte Übe-Liste ist meine Art den Schülern ihre Hausaufgaben zu notieren. Damit ist die Stunde fast schon vorbereitet und ihre Wirkung auf die Schülermotivation ist nicht zu unterschätzen. Ich kriege dazu immer wieder tolle Rückmeldungen von Eltern und Schülern.

Wie sieht ein Stundenprotokoll für den Klavierunterricht aus?

Ein Stundenprotokoll gibt dir auf einem Blick viele Informationen. Neben den grundlegenden Daten wie Name, Unterrichtstermin und Unterrichtsdauer kannst du Vermerke für die Abrechnung vornehmen. Zum Beispiel die wievielte Stunde es im Schuljahr oder Stundenpaket ist oder wer die Stunde abgesagt hat.

Vor allem aber kannst du dir ganz kurz und knapp Notizen zu deinen Unterrichtsstunden machen. So hast du die Möglichkeit ohne Zeitverlust durch Rückfragen sofort im Thema zu sein. Du siehst welche Stücke und Übungen deine Schüler aktuell spielen und was ihr besprochen habt.

Für diese Notizen nutze ich gerne Kürzel. Zum Beispiel schreibe ich:

  • FS für Fingersatz
  • re für die rechte, li für die linke Hand
  • lz für laut zählen
  • bespr für besprochen
  • N für Neu
  • LW für Lagenwechsel
  • Hgel für Handgelenk

Was du außerdem notieren kannst:

  • wie viele Tage der Schüler geübt hat
  • Wie lang der Schüler seine Stücke spielt
  • Notizen über Beobachtungen
  • Ideen für die Zukunft

Ich habe schon immer meine Stunden protokolliert – ich mag Schreiben, Stifte und Papier einfach. Ganz am Anfang habe ich in DinA5-Heften protokolliert, dann auf eigenen Formularen auf Papier und zuletzt lange Zeit am Computer in Excel. Da ich nun wieder Hausbesuche mache, bin ich zurück auf Papier gegangen. Das, was du hier liest ist also genau das Protokoll was ich gerade nutze und ich über viele Jahre entwickelt habe.

Gestaltung des Protokolls und der Unterrichtsplanung

Die Vorlage habe ich bei Google Docs hinterlegt. Bitte speichere sie zuerst als Kopie für dich ab, bevor du sie bearbeitest. Sonst bearbeitest du die Vorlage. 😉

Die Vorlage nutzt die Vorder- und Rückseite eines DinA4-Blatts im Querformat. Auf der Vorderseite befindet sich das Protokoll, auf der Rückseite die Planung. Du kannst sie pro Schüler einmal in eine einzige Datei (Word zum Beispiel) kopieren. Ist diese Datei einmal erstellt, musst du sie nur viermal im Jahr aktualisieren und neu ausdrucken, immer für einen neuen Unterrichtsblock, also die Zeit zwischen zwei Schulferien.

Wie du ein Stundenprotokoll führen kannst

Anhand der Abfolge deines Stundenplans gibst du auf der Protokollseite die Schülerinformationen ein. Das muss nur einmal passieren. Ändert sich der Stundenplan, verschiebst du beim nächsten Unterrichtsblock einfach die Seiten in die neue Reihenfolge der Unterrichtsstunden.

Auf der Rückseite ist etwas mehr zu tun, hier trägst du die geplanten nächsten Stücke ein.

Anschließend kannst du das ganze Dokument doppelseitig ausdrucken und binden. So hast du ein dünnes Heft, in dem du alle Informationen für die Unterrichtsstunden mit dir führst.

Alternativ könntest du für jeden Schüler einen Schnellhefter nutzen und heftest dann immer das neueste Protokollblatt als oberstes ab.

Falls du zu Hause unterrichtest – ich habe auch einen Artikel über das Stundenprotokoll und die Planung am Computer geschrieben.

Wie du den Unterricht planen kannst

Auf der Rückseite kannst du die Hefte eintragen, die der Schüler gerade nutzt. Vor allem aber die Titel der geplanten Stücke, die du aus einer vorher angelegten Literaturliste einfach mit „Kopieren und Einfügen“ in eine der Spalten einsetzt. So siehst du schnell welche Stücke als nächstes dran sind.

die Planung für die nächsten Klavierstunden

Jedes Mal, wenn du für den nächsten Unterrichtsblock ein neues Protokoll- und Planungsdokument druckst, aktualisierst du diese Listen, indem du die gelernten Stücke löscht und neue anfügst. Die Breite der Tabellenspalten kannst du immer so anpassen wie du sie brauchst.

Bei manchen Heften musst du dir nicht unbedingt eine Abfolge überlegen. Dann kopierst du alle Titel in die Tabelle und notierst dahinter wann der Schüler das Stück begonnen hat. So siehst du sofort welche Stücke er bereits gespielt hat.

Hier ist auch Platz für Ideen zu den Heften, die du deinen Schülern als nächstes vorstellen möchtest. Oder Informationen was und wann als letzte Technikübung gespielt wurde.

Zeitbedarf für die Unterrichtsvorbereitung

Zuletzt habe ich zwei Stunden für 18 Schüler gebraucht um meine Stundenprotokolle und die Unterrichtsplanung für den aktuellen Unterrichtsblock zu aktualisieren. Abgesehen von ein paar Stücken, die ich für meine Fortgeschrittenen individuell aussuche, bin ich nun bis zu den nächsten Ferien gut vorbereitet.

Jede Woche setze ich mich dann einmal hin, ergänze hier und da die Protokolle, suche Noten raus und drucke die neuen Übe-Listen aus. Alle Stunden sind dann vorbereitet. Dafür benötige ich etwa eine Stunde.

Möchtest du lernen wie du deinen Unterricht planen kannst? Hier findest du alle Informationen zu meinem Kurs „Der rote Faden für deinen Klavierunterricht“.

Protokollierst du deine Stunden auch? Notierst du dir vielleicht andere Dinge? Da würde es mich freuen, wenn du einen Kommentar hinterlässt.

Schreibe mir gern, wenn du noch Fragen zu Protokoll und Unterrichtsplanung hast.

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