Kompliziert und oft ziemlich nervig: die Stundenplanorganisation!
Alle Schüler*innen unter einen Hut zu kriegen kann richtig stressig werden. Doch ich habe ein paar Taktiken entdeckt, mit denen du auch wesentlich entspannter und in kürzerer Zeit einen neuen Stundenplan für deinen Unterricht erstellen kannst.
Aus Erfahrung weiß ich, dass es irgendwie immer funktioniert. Egal wie unmöglich es zwischendurch aussieht. Doch es kostet oft viel Energie und nächtlichen Schlaf, wenn man immer noch keine Lösung gefunden hat und die Schüler*innen gedanklich hin und her schiebt.
Es kann auch einiges an Zeit in Anspruch nehmen, wenn man auf Informationen oder Antwort einer bestimmten Familie wartet. Du hängst in der Luft und organisierst gedanklich weiter. Was wäre wenn…
Und das ist unsere Freizeit! Zeit, in der wir üben, lesen, spazieren gehen oder sonst etwas tun könnten. Ohne kreisende Gedanken.
Ich bin absolut dafür, dass wir einen neuen Stundenplan möglichst schnell und unkompliziert erstellen sollten.
Aber wie?
Die fünf Schritte für das Organisieren eines neuen Stundenplanes.
1. Lass den alten Stundenplan noch etwas laufen.
Bevor du jedem Schüler und jeder Schülerin hinterher telefonierst, emailst oder textest, wann er oder sie denn jetzt Zeit hat, lasse den alten Stundenplan noch ein bis zwei Wochen laufen. An den alten Termin sind alle gewöhnt.
Nicht alle Schüler*innen wissen sofort am ersten Schultag ihre verfügbaren Zeiten. Manche Schulen geben erst einen vorläufigen Stundenplan heraus und teilweise müssen noch Zeiten für Hobbies recherchiert werden.
Sollten Schüler*innen gar nicht mehr zur alten Zeit können, biete ihnen für diese ein oder zwei Stunden unkompliziert eine Alternative an.
2. Versende einen Zeitplan zum Anstreichen – mit Regeln und Frist.
Am letzten Ferientag schickst du allen Schüler*innen per E-Mail einen Zeitplan zum Ausfüllen. Alternativ kannst du den ausgedruckten Zeitplan bereits in der letzten Stunde vor den Ferien verteilen.

Wie du siehst, nutze ich einen einfachen Stundenplan auf denen nur meine verfügbaren Zeiten in Viertelstundeneinheiten zu finden sind. Du kannst dieses Formular mit einer einfachen Tabelle in Word erstellen und jedes Jahr nach Bedarf anpassen und wiederverwenden.
Mach dir Gedanken an welchen Tagen und zu welchen Zeit du unterrichten möchtest. Das wirst du nicht immer durchsetzen können, doch es schult dein Bewusstsein für deine Grenzen und Bedürfnisse.
Achte darauf, dass du ein Abgabedatum für den Zeitplan angibst. Eine Woche nach Schulstart ist ausreichend, du brauchst anschließend noch etwas Zeit für das Organisieren und Informieren der Schüler*innen.
Bitte deine Schüler*innen beim Ausfüllen die folgenden zwei magischen Regeln zu befolgen:
Schreibe außerdem die folgenden zwei Regeln auf:
Tatsächlich gibt es zwei Regeln, die sich für eine einfache Organisation des Stundenplanes bewährt haben:
- Zeiträume wegstreichen, an denen er nicht kann.
- Mindestens zwei Wochentage angeben.
Diese zwei Regeln haben sich bewährt und sind für eine schnelle Organisation entscheidend. Bestehe darauf, so gut es nur geht!
Ich frage nochmal nach, wenn eine der Regeln nicht berücksichtigt wurde. Mittwoch 15:00 bis 15:45 ist zum Beispiel kein Zeitraum, wenn man 45-Minuten-Einheiten hat…

Durch die Zeiträume siehst du schnell wann deine Schüler*innen können und keiner kommt auf die Idee sich eine spezielle Zeit zu wünschen. Sobald du nur einen Schüler oder eine Schülerin hast, der*die nur zu einer ganz bestimmten Zeit kann, wird es kompliziert und du raufst dir die Haare, weil irgendwo eine Viertelstunde fehlt…
Es gibt immer Schüler*innen, die nur einen Wochentag angeben. Erinnere sie daran, dass der neue Stundenplan für alle passen soll und du von ALLEN Schülern zwei mögliche Tage brauchst. Keine Ausnahme. (Falls du an zwei oder drei Tagen unterrichtest, kannst du wahrscheinlich darauf verzichten.)
Sollte jemand auf seinem alten Termin bleiben wollen, kann er oder sie dies vermerken. Trotzdem sollten auch Zeiträume an zwei Tagen genannt werden. Du kannst ja gar nicht absehen, ob der Wunsch machbar ist.
Diese Regeln geben dir Flexibilität beim Planen, ansonsten musst du immer wieder nachfragen und evtl. einige Stunden auf die Antwort von Schüler*innen warten. Das zieht den Prozess ordentlich in die Länge und strapaziert deine Nerven weil du in der Luft hängst.
3. Sammle die Antworten – aber fange nicht an zu planen!
Nach und nach trudeln die Antworten der Schüler*innen ein. Prüfe, ob du die Antworten verstehst, also ob der Plan eindeutig angestrichen ist.
Aber – fang bloß nicht an zu planen! Dir fehlen noch die Infos der anderen Schüler und der letzte kann alles wieder durcheinanderwirbeln. Das ist absolut vergeudete Zeit.
Notiere dir welche Antworten du erhalten hast und erinnere einen Tag vor Ablauf der Frist die letzten Schüler*innen an die Abgabe.
4. Plane in einem Rutsch und prüfe, ob du Pausen und Fahrtzeiten berücksichtigt hast
Sobald du alle Terminwünsche erhalten hast, kannst du in aller Ruhe mit der Organisation des Stundenplans beginnen. Nimm dir einen Zeitplan und beginne zum Beispiel mit dem Montag. Welche Schüler haben den Montag angegeben und ab wann können sie? Trage den Schülernamen mit Bleistift ein und gehe weiter. Radiere und verschiebe bis das es passt.
Falls du Hausbesuche machst, prüfe, ob du evtl. Fahrtzeiten ausreichend berücksichtigt hast. Falls du zu Hause unterrichtest überlege dir, ob du ausreichend Pausen eingeplant hast.
5. Informiere deine Schüler
Informiere jede*n Schüler*in über die neue Unterrichtszeit. Ich nutze vor allem WhatsApp in meiner Schülerkommunikation, doch du kannst auch eine E-Mail schicken und um Bestätigung bitten.
Nun kannst du dir deinen neuen Stundenplan noch einmal schön aufschreiben und ausdrucken. Ich passe außerdem noch meine Unterrichtsnotizen und Übe-Listen an, da meine Schüler*innen immer in Stundenplanordnung in meinen Dateien auftauchen.
Und dann bist du auch schon fertig! Ganz ohne Stress und schlaflosen Nächten…
Hast du noch weitere Tipps für eine stressfreie Stundenplanorganisation? Schreib sie gern in die Kommentare.
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Ich lasse schon immer den alten Stundenplan in der ersten Schulwoche laufen. Das hab ich von meiner Klavierlehrerin übernommen (der Tipp hat sich also schon seit 20 Jahren bei mir und wahrscheinlich genausovielen Jahren vorher bewährt). Seit einigen Jahren habe ich einen Steckplaner wie er in Schulen benutzt wurde, wodurch das Radieren wegfällt. Ich überlege, ob ich die Liste zum Eintragen für die Schüler ausprobiere, bisher habe ich die Infos selber gesammelt aufgeschrieben.
Liebe Grüße, Julia
Liebe Julia,
danke für deinen Kommentar. Na das hat sich dann ja wohl wirklich bewährt! 😀
Ich mag an dem Eintragen, dass sich die Schüler*innen mit den Eltern in Ruhe Gedanken machen können, wann es bei ihnen rein passt. Damit möchte ich verhindern, das sie hinter nochmal ihre Angaben ändern, weil sie irgendetwas vergessen haben. Und ich muss nicht die Unterrichtszeit oder meine private Zeit zum Abfragen nutzen.
Liebe Grüße zurück
Carina
…und wieder einmal hat mir der Tipp, den Stundenplan erst am Ende der ersten Woche und nicht vorher schon zu überlegen so sehr geholfen. Seit ich das so mache kann ich ganz entspannt das neue Schuljahr anfangen und die letzten Ferientage noch für andere Vorbereitungen ausnutzen.
Vielen Dank und herzliche Grüße!
Anja
Liebe Anja,
das freut mich sehr!!! Bei mir war es dieses Jahr total schwer einen Stundenplan zu basteln. Ohne Stress ging das nicht, doch das lag nicht am Prozess, sondern an den Terminwünschen meiner Schüler. Sobald einige zu viele Freizeittermine haben wird es wirklich schwierig.
Ich wünsche dir ein tolles Schuljahr!
Liebe Grüße
Carina