Ein schneller Schüler-Überblick

Klavier unterrichten und planen auf klavierpaedagogikentdecken.de

Im April 2024 aktualisiert.

Wir wollen unsere Schüler und Schülerinnen individuell fördern – doch wie gut hast du alle im Blick?

Weißt du wo jeder Schüler und jede Schülerin aktuell steht? Wo er oder sie etwas Unterstützung und Training brauchen könnten? Wem du ein neues Heft vorstellen möchtest?

In diesem Artikel zeige ich dir zwei Möglichkeiten einen Schüler-Überblick zu erstellen. Dies könnte dein entspannter Einstieg in die Unterrichtsvorbereitung sein.

Wenn du schon länger meinem Blog folgst, weißt du bestimmt, dass ich ein großer Fan von Unterrichtsplanung bin. Ich dokumentiere alle meine Stunden, ich bereite jede Woche Übe-Listen für meine Schüler vor und ich aktualisiere meine Planung für jeden einzelnen Schüler nach allen Schulferien.

Aber mit diesem System habe ich natürlich nicht angefangen.

Als junge Lehrerin habe ich in einer privaten Musikschule gearbeitet. Ich begann mit zwei Schülern und es kamen immer mehr dazu. Es waren überwiegend Anfänger, die erstmal alle die gleichen Stücke spielten. Damit ich nicht durcheinanderkam notierte ich mir, was wir in der Stunde besprochen hatten und wer wie weit welches Stück spielte.

Es kamen immer mehr Schüler*innen dazu, bis das ich pro Woche 46 Einzelstunden hatte. Ja, das war Fließbandarbeit und nicht mehr schön.

Überwiegend hatten sie nur 30 Minuten Unterricht. Damit wir diese Zeit möglichst gut nutzen und schnell an die letzte Stunde anknüpfen konnten, machte ich mir Notizen und entwickelte meine Protokolle.

Und wenn es Richtung Ferien ging, sammelte ich noch einmal Notizen, damit ich die nächsten Stunden einfacher und gebündelt vorbereiten konnte. So entstand der Schüler-Überblick.

Ich brauche Strukturen, ich suche und entwickele sie. Ich weiß, dass es viele Kollegen viel spontaner machen und damit auch absolut zufrieden sind.

Vielleicht ist Planung gar nicht dein Ding und das ist total in Ordnung. Du darfst hier auch gern aufhören zu lesen.

Möglicherweise möchtest du aber schon etwas organisierter sein, denkst aber, dass die Unterrichtsvorbereitung viel zu viel Zeit schluckt.

Viele Kolleg*innen haben die Vorstellung, das die Unterrichtsstunde für eine Unterrichtsplanung minutiös durchgetaktet und durch den mangelnden Übeeinsatz des Schülers oder der Schülerin sofort zunichte gemacht wird.

Dabei geht es in der Vorbereitung und Planung um das große Ganze. Ich mache mir Gedanken um die Richtung, die Schritte dahin bestimmt der oder die Schüler*in.

Wenn du magst, probiere es doch einmal aus!

Der einfache Schüler-Überblick

Der Schüler-Überblick ist eine sehr praktische Liste, die du auf zwei Arten nutzen kannst.

Zuerst möchte ich dir einen einfachen Überblick zeigen. Drucke dir die Tabelle für den Schüler-Überblick so oft aus, dass alle deine Schüler*innen eine Spalte haben. Pro Seite ist Platz für sechs Schüler.

Du kannst die Seiten zu Hause ausfüllen oder mit in den Unterricht nehmen. Notiere dir, welche Stücke jeder Schüler und jede Schülerin gerade spielt. Halte fest, wenn jemand mit dem Notenlesen, dem Rhythmus oder ähnlichem kämpft. Zusätzlich kannst Du dir Ideen und Ziele aufschreiben.

So gewinnst du einen genauen Überblick über deine Klasse und kannst überlegen, wie du die nächsten Stunden gestalten möchtest. Ohne dich zu verzetteln oder Woche für Woche zu vergessen, dass du doch eigentlich dieses oder jenes vorbereiten oder mitbringen wolltest.

Entspannter Unterrichtsbeginn

Diese Übersicht kannst du jederzeit einsetzten. Falls du gern in den Ferien neue Stücke oder Übungen aussuchst, könntest du die Notizen auch in der Woche vor den Ferien machen.

Da alles aufgeschrieben und raus aus dem Kopf ist, kann ich zumindest deutlich besser abschalten und mich entspannen.

Und auch nach den Ferien ist der Einstieg viel ruhiger!

Mir gibt es immer das gute Gefühl, dass ich alles „im Griff“ habe.

Der sortierte Schüler-Überblick

Etwas genauer und aufwändiger ist die nach Entwicklungsstand sortierte Schüler-Überblick. Wer steht wo?

Dafür nimmst du dir ein Blatt und schreibst die Namen deiner Schüler*innen auf. Dahinter das neueste Stück und wie weit sie in ihren Heften sind. Es reicht eine grobe Einschätzung. Anfang, Mitte oder Ende. Du kannst auch den Schwierigkeitsgrad notieren.

Anschließend bündelst du die Schüler und Schülerinnen, die im gleichen Heft oder Level spielen und bringst sie in eine Reihenfolge.

Jetzt kannst du alle Informationen in den Schüler-Überblick eintragen und deine Ideen und Gedanken ergänzen.

Mir persönlich ist es total egal, wo jemand steht und in welchem Tempo er oder sie lernt. Doch hilft es die Schwächeren herauszufiltern und sich gezielt Maßnahmen zu ihrer Unterstützung zu überlegen.

Genauso gut erkennst du die starken Schüler und kannst das Tempo oder den Schwierigkeitsgrad steigern.

Wir wollen ja individuell fördern – dabei hilft dir, wenn du Notizen über jeden einzelnen Schüler hast.

Außerdem finde ich den Schüler-Überblick für die Literatursuche sehr praktisch. Du siehst genau wie viele Schüler*innen sich welchen Schwierigkeitsgraden befinden. Also weißt du auch, in welchen Heften sich das Stöbern lohnt.

Kurze Anleitung

Lade dir die Tabelle für den Schüler-Überblick herunter und drucke sie mehrfach aus. Pro Seite ist Platz für sechs Schüler*innen.

  1. Trage die Namen deiner Schüler*innen in die erste Spalte ein.
  2. In der zweiten Spalte vermerkst du die aktuellen Stücke. Eventuell schreibst du auch das Heft dazu.
  3. In der dritten Spalte kannst du ein oder zwei Stücke eintragen, die du als nächste unterrichten möchtest. Vielleicht siehst du aber auch, dass hier noch Planungsbedarf besteht.
  4. Deine Ideen und Ziele für deine Schüler*innen kannst du in der vierten Spalte sammeln.

Zweimal pro Jahr gemacht könnte es deine Art von Unterrichtsvorbereitung sein, die für dich ausreicht.

Probiere es doch einmal aus und schreibe mir, welche Beobachtungen und Erfahrungen du mit dem Schüler-Überblick gemacht hast.

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